Über meinen Blumenschmuck

 

Konventionelle Blumenproduktion

Deutschland ist weltweit größter Importeur von Schnittblumen. Für diese Blumen besteht keine Deklarationspflicht, es ist somit für den Verbraucher nicht erkennbar, woher die Blumen stammen. Die wichtigsten Produktionsländer sind Kenia, Ecuador und Kolumbien. Auch Blumen aus den Niederlanden werden oft nur dort gehandelt, jedoch in Übersee produziert. Fast jeder Kauf von Blumen bedeutet somit weite Transportwege und hohen Energieverbrauch.

Für diese Blumen existieren in Deutschland zudem keine Grenzwerte für chemische Rückstände. Teilweise enthalten diese importierten Blumen mehr als 50 verschiedene Stoffe wie Fungizide und Insektizide. Allgemein bekannt sind auch die häufig sehr problematischen Arbeitsbedingungen insbesondere für Frauen sowie die enorme Umweltbelastung vor Ort, die von derartiger Produktion ausgeht.

Mein Anliegen

Ich möchte dazu beitragen, dass der Anbau von etwas so Schönem wie Blumen weder Natur noch Umwelt noch Menschen schadet. Die Blumen, die ich verwende, sind keine standardisierten Industrieblumen, sondern jede Blume ist ein Individuum und sieht auch so aus. Mein Material ist manchmal krumm und schief, hat einen Fleck hier und da oder wird unerwartet leider auch mal welk.

Doch gerade durch diese Natürlichkeit wirkt mein Schmuck lebendig und immer mehr oder weniger einzigartig. Mein Ziel ist es, jedem Gewächs mit seinem natürlichen Reiz in meiner Gestaltung gerecht zu werden. Zugleich möchte ich die faszinierende Fülle und den Reichtum an Farben, Formen und Strukturen, die die Natur hier in meiner Heimat zu jeder Jahreszeit bietet, zeigen.

Wichtig ist mir auch, im Rahmen meines kleinen Blumenanbaus zugleich ein Nahrungsangebot für Insekten anzubieten - dies ist  wunderbar möglich mit Esparsette, Erdrauch oder Inkarnatklee. Auch Gründüngungspflanzen wie Phacelia oder Wintereiweißerbse eignen sich hervorragend für die Vase.  Ein weiteres Anbauziel ist für mich die Suche nach besonders trockenheitsverträglichen Wildblumen, die sich für den Schnitt eignen.


Zum Thema Regionalität

Seit letztem Jahr versuche ich, meine Jungpflanzen aus Samen selbst zu ziehen. Das Saatgut der Pflanzen, die ich möchte, gibt es regional leider nicht zu kaufen, deshalb mache ich hier einen Kompromiss.

Da ich noch ständig und stetig am Lernen bin, gelingt die Anzucht bei einigen Sorten besser, bei anderen schlechter. Sicherheitshalber kaufe ich daher einige Jungpflanzen z.B. von Strohblumen - meiner wichtigsten Trockenblume - zu. Dieses Jahr habe ich noch einige in der Region produzierte Setzlinge gefunden, aber es gibt auch Gärtnereien, die früher selbst angezogen haben, aber mittlerweile nur noch aus Holland zukaufen. Auch da mache ich notgedrungen Kompromisse; mein Ziel ist es jedoch, irgendwann alle benötigten Pflanzen selbst zu ziehen - am Liebsten in meinem eigenen Gewächshaus!

 

Über mich

Meine Heimat ist das Wiesental. Dort bin ich zuhause, egal, wie weit ich weg bin. Dort sind meine Wurzeln. Mit meinen Händen in der Erde zu arbeiten ist für mich so lebensnotwendig wie zu essen, zu schlafen, zu atmen.

Für mich ist die Natur voller Schönheit und Wunder, große und kleine - sei es im Tierreich oder unter den Pflanzen, eine besondere Stimmung, ein Geräusch, ein Geruch. Immer wieder überwältigt von Vielfalt und Reichtum der mich umgebenden Natur entnehme ich in Dankbarkeit und Demut aus dieser Pflanzenwelt.

Neben der üppigen, farbenfrohen Fülle ist es vor allem auch die stille Schönheit der Pflanzen, die mich immer wieder fasziniert, Schönheit, die sich erst auf den zweiten Blick erschliesst. Dies können eine wilde Blumen mit winziger Blüte oder eine kunstvoll geformte Samenkapsel sein, der elegant geformte, unbelaubte Zweig einer Buche im Winter oder Licht, das sich in einer trockenen Drahtschmiele fängt.

Vor allem diese stillere, magischere Schönheit, die uns jede Jahreszeit schenkt, möchte ich sichtbar machen. Sie im Verborgenen zu entdecken bedeutet allerdings häufig, langsamer werden zu müssen, genauer hinzuschauen, innezuhalten. Doch wer sich diese Zeit nimmt, für den wird sich der Zauber entfalten.

„Ein jegliches hat seine Zeit“ - das vergessen wir nur allzu gerne. In 24 Jahren Arbeit mit Pflanzen habe ich diese Lektion lernen müssen, die mir die Natur immer wieder erteilt hat. Ich habe gelernt, dass die Arbeit mit allem Natürlichen Geduld und Demut erfordert, alles Lebendige seinen eigenen Rhythmus hat, und dass wir gut daran tun, uns dort hinein zu fügen. Dann gelingt, was auch immer wir angehen und entfaltet sich auf beste und schönste Weise.

 
Bericht Littenweiler Dorfblatt

Der erste Presseartikel ist über meine Arbeit erschienen: Frau Kierey vom Littenweiler Dorfblatt hat in der Ausgabe des "LiDo" vom April 2023 über meinen Blumenschmuck berichtet - vielen Dank, Frau Kierey!